WC Qualifiers South America 2011-2013 » 12. Round » Live commentary: Bolivia - Argentina 1:1

Fazit:
In der zweiten Halbzeit sogar mit den besseren Chancen erkämpft sich Argentinien in La Paz gegen weitgehend einfallslose Bolivianer ein wertvolles Remis. Den Hausherren fehlte es schlicht an der nötigen Durchschlagskraft, während ihre Gäste mit dem Punkt absolut zufrieden sind. Das Tor zur WM ist weit geöffnet für das Team von Alejandro Sabella. Bolivien wird indes in den Kampf um den zur Relegation berechtigenden fünften Platz wohl nicht mehr eingreifen können. Bei der Albiceleste wusste neben dem starken Balleroberer Javier Mascherano vor allem der umsichtige Ángel dí María zu überzeugen. Der überzeugende Torhüter Sergio Galarza auf Seiten der Grünhemden konnte den Punktverlust seiner Farben auch nicht verhindern - ebenso wenig wie der emsige Diego Bejarano. Für sie geht es in der Quali im Juni weiter gegen Venezuela (H) und Paraguay (A). Messi & Co empfangen unterdessen Kolumbien zum Spitzenspiel der Staffel und begeben sich anschließend wieder in die Höhe. Dann geht es nach Quito und gegen Ecuador. Das war es aber erstmal aus La Paz, auf Wiedersehen!

Die letzte Minute der regulären Spielzeit läuft und Pablo Guiñazú macht sich für einen Kurzeinsatz bereit.

Ein krasser Fehlpass beschert Lionel Messi die große Chance zur Führung! La Pulga stürmt allein auf das Tor zu und versucht den herausstürmenden Sergio Galarza zu überwinden. Der 37-jährige Schlussmann wirft seine ganze Erfahrung in die Waagschale und pariert!

Die Hausherren versuchen weniger mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, vielmehr agieren sie mit Fernschüssen. Diesen fehlt es aber an der nötigen Präzision. Sie werden entweder abgeblockt oder fliegen weit am Tor vorbei.

Gelbe Karte für Javier Mascherano (Argentinien)

Aus 25 Metern Entfernung rechts vom Tor versetzt probiert sich nun Messi am von Raldes verursachten Freistoß.

Nun verirrt er sich doch mal in den Strafraum und wartet auf die Flanke von Rodrigo Palacio. Diese erreicht ihn aber nicht. Ein Abwehrspieler klärt zur Ecke ehe hier Gefahr für das Tor heraufbeschworen werden kann.

Nun bitte Juan Arce vom Club Bolívar aus La Paz Clemente Rodríguez zum Tanz. Bei der ersten Begegnung kocht ihn der Verteidiger aber noch ab.

Gelbe Karte für Luis Gutierrez (Bolivien)

Sabella bringt für den verwarnten Torschützen Banega den schussstarken Strategen Leonardo Ponzio von River Plate, ebenfalls ein Mann für das zentrale Mittelfeld.

Der gefällige Diego Bejarano riskiert nun aus dreißig Metern mal einen Distanzschuss, setzt ihn aber ein Stück zu hoch an.

Carlos Saucedo vergibt kläglich! Diego Bejarano setzt sich über die rechte Seite durch und spielt den flachen Pass auf den im Strafraum postierten Stürmer vom Club San José. Diesem rutscht die Kugel aber über den Schlappen und von dort trudelt sie ins Toraus.

Der Mann von Valencia kommt mit seinem Tackling gegen Veizaga zu spät und beschert den Bolivianern eine gute Möglichkeit aus etwa dreißig Metern.

Vom linken Strafraumkantenknick ausgehend macht Rudy Cardozo ein paar Schritte nach innen und versucht auf das lange Eck zu schlenzen. Sein Linksschuss streicht nur knapp am Pfosten vorbei.

Eine Flanke von der linken Seite segelt in den bolivianischen Strafraum. Luis Gutierrez flippert den Ball mit mehr Glück als Verstand aus dem Gefahrenbereich.

Ángel dí María köpft aus circa fünf Metern über das Tor, nachdem Rodrigo Palacio ihm die Pille auf die Pläte schlenzte.

Der Stürmerstar vom FC Barcelona visiert das rechte, obere Eck an und versucht es mit ordentlich Schnitt. Wohl zu viel - der Ball dreht sich Weg vom Ziel und fliegt ins Toraus.

Die Grünhemden machen aber auch vieles richtig. Sie sind stets in Bewegung und stehen hinten sehr sicher. Bislang ist es zu keiner nennenswerten Chance für die Gäste gekommen.

Trotz großen Bemühens können die Gastgeber die vielbeinige Abwehr der Gauchos bislang nicht in Verlegenheit bringen.

Beim Konter wittern die Gäste ihre Chance und spielen schnell nach vorn. Der Ball landet bei Rodrigo Palacio. Der Torhüter verhindert schlimmeres im Eins gegen Eins gegen La Joya.

Natürlich brennen die Gauchos heuer kein Feuerwerk ab. Zu Anfang der Partie scheinen sie übermäßige Bewegung zu scheuen und darauf aus zu sein, sich kein Gegentor einzufangen.

Lionel Messi setzt das Ding mit links doch ein gutes Stück über das Tor.

Nach knapp drei Minuten die erste Torannäherung der Hausherren. Carlos Saucedo vom Club San José aus Oruro setzt zu einem ambitionierten Kopfball von der Strafraumkante an, bugsiert das Leder aber über das Tor.

Nach der von der bolivianischen Folklore-Sängerin Zulma Yugar und der auch im Gastgeberland bekannten, argentinischen Cumbia-Sängerin Ángel Leiva dargebotenen Hymnen kann es nun auch endlich losgehen!

Boliviens Xabier Azkargota dreht aber auch am Personalrad. Ronald Raldes kehrt nach Gelbsperre zurück und soll mit seiner Routine der Abwehr die nötige Stabilität verleihen. Auf den Außen werden wohl Diego Bejarano und Jair Torrico agieren. Den größten Effekt erhofft er sich aber von der Hereinnahme Rudy Cardozos. Der Spieler von Bolívar La Paz soll als zentraler, offensiver Mittelfeldspieler für die nötigen Impulse sorgen. Es gäbe keinen Zweifel daran, dass Bolivien nur mit einem Sieg weiter von der Teilnahme an der WM träumen könne.

Die mit 23 Zählern aufwartenden und seit dem zweiten Spieltag (0:1 gegen Venezuela) ungeschlagenen Argentinier könnten heute im Falle eines Erfolges die Tickets an den Zuckerhut fast schon buchen. Die Qualifikation wäre ihnen dann wohl nur noch theoretisch zu nehmen. Außerdem sinnt die Mannschaft um Lionel Messi auf Revanche für das bittere 1:6 im April 2009 in eben diesem Stadion – die höchste Niederlage der Albiceleste in ihrer Geschichte, seitdem man 1958 gegen die Tschechoslowakei bei der WM in Schweden ebenso hoch verlor.

Wie dem auch sei, mit den speziellen Bedingungen muss sich nun die argentinische Nationalmannschaft arrangieren. Sie reisen erst wenige Stunden vor dem Anpfiff von tiefer gelegenen Santa Cruz de la Sierra nach La Paz und versuchen auf dieser Art und Weise, mögliche Beeinträchtigungen im Rahmen zu halten. Die Albiceleste wäre sicherlich gut beraten, früh für das Führungstor zu sorgen und in der Folge dann Ball und Gegner laufen zu lassen. Setze man selber nämlich zu Läufen und vor allem Sprints an, könne „man sich kaum davon erholen“ (Lionel Messi). Trainer Sabella zitierte im Vorfeld der heutigen Begegnung nochmal den ehemaligen Cheftrainer der Nationalmannschaft, Daniel Passarella und als dessen Assistenztrainer er einst fungierte. Dieser charakterisierte die Flugeigenschaften des Balles nämlich einst derart, als dass er in der Höhe anders flöge und schneller fallen würde. Vorsicht ist also geboten – vor allem für die Torhüter.

Das Spielgeschehen wird für Euch von Christof Schulze Ameling kommentiert. Viel Spaß!