Women World Cup 2023 Australia/New Zealand » Round of 16 » Live commentary: England - Nigeria 4:2

Fazit:
England steht im Viertelfinale der WM 2023! Was im Vorfeld auch so erwartet wurde, war am Ende aber ein ganz hartes Stück Arbeit für die Lionesses und es war auch jede Menge Glück dabei! Über 120 Minuten, in denen England nach einem Platzverweis gegen Lauren James über eine halbe Stunde in Unterzahl spielen musste, waren die Super Falcons aus Nigeria überraschend fast durchweg das tonangebende Team. Die Afrikanerinnen hatten auch die besseren Möglichkeiten und trafen allein zweimal Aluminium. Von den favorisierten Engländerinnen kam durchweg erstaunlich wenig und am Ende retteten sich die Europameisterinnen gerade so ins Ziel. Im Elfmeterschießen brachten dann gleich zwei Nigerianerinnen den Ball nicht mal aufs Tor und vier englische Tore genügten zum Einzug ins Viertelfinale. Chloe Kelly setzte den entscheidenden Treffer. Im Viertelfinale treffen die Lionesses am Samstag auf den Sieger der Partie zwischen Kolumbien und Jamaika. Tschüss aus Brisbane und bis zum nächsten Mal!

Elfmeter verwandelt England -> Chloe Kelly
Kelly schießt England ins Viertelfinale! Auch diesmal schlägt die Kugel oben links ein. Nnadozie ist zwar dran, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

Elfmeter verwandelt England -> Alex Greenwood
England erhöht auf 3:1 und steht kurz vor dem Sieg! Greenwood netzt lässig ins rechte Eck ein, Nnadozie fliegt nach links.

Elfmeter verwandelt England -> Rachel Daly
So geht das! Rachel Daly zimmert die Kugel wuchtig in den linken Giebel und lässt Chiamaka Nnadozie keine Chance.

Elfmeter verwandelt England -> Beth England
Beth England sorgt für den ersten Treffer! Sie schiebt die Kugel zentral hoch unters Dach, Nnadozie war ins Eck unterwegs.

Elfmeter verschossen England -> Georgia Stanway
Georgia Stanway beginnt! Die Münchnerin lässt sich lange Zeit und will den Ball dann wuchtig ins linke Eck schicken, schießt aber vorbei!

Drei Minuten trennen uns noch vom nächsten Elfmeterschießen dieser WM. Nigeria rennt nochmal an und bringt den Ball in die Box, doch England klärt mit vereinten Kräften.

Fast der Lucky Puch für England! Ein langer Freistoß von der Mittellinie wird im Strafraum von Beth England verlängert und am linken Pfosten verpasst Millie Bright mit dem langen Bein knapp. Allerdings wäre ein möglicher Treffer wohl auf Abseits überprüft worden.

Die Partie ist unterbrochen, da Rachel Daly nach einem Zusammenprall behandelt werden muss.

England lauert weiter auf Konter, spielt diese dann aber auch nur halbherzig aus und rückt kaum nach. Nigeria gehen so langsam aber sicher auch die Kräfte aus.

Asisat Oshoala setzt sich auf der rechten Bahn mit ihrem Tempo mal locker gegen Alex Greenwood durch, flankt dann aber von der Grundlinie hinter das Tor. Die Super Falcons machen zu wenig aus ihren Möglichkeiten.

Da muss Nigeria mehr draus machen! Oshoala setzt sich in der Luft am Strafraum stark durch, dann ist Alozie am linken Fünfereck völlig frei. Statt ins lange Eck einzuschieben, stolpert sie die Kugel aber nur deutlich links am Tor vorbei.

Melissa Borjas Pastrana lässt die Partie aber laufen und auch der VAR meldet sich diesmal nicht.

Nigeria übernimmt gleich wieder die Kontrolle und schiebt gegen weit zurückgezogene Engländerinnen an.

Zwischenfazit:
Steht die nächste große Überraschung dieser WM bevor? Europameister England kommt im Achtelfinale gegen ein ganz starkes Nigeria in 90 Minuten nicht über ein 0:0 hinaus und muss nach einer Roten Karte gegen Lauren James nun in Unterzahl in die Verlängerung! Die favorisierten Lionesses fanden nie zu ihrem Spiel und wurden von überraschend offensiv ausgerichteten Super Falcons fast durchweg unter Druck gesetzt. Die Afrikanerinnen trafen zweimal Aluminium und hatten auch sonst mehr und die besseren Möglichkeiten. das alles zählt jetzt aber auch nicht mehr, schließlich reicht auch den Engländerinnen ein einziger Treffer, um es doch ins Viertelfinale zu schaffen.

Beide Teams zittern sich nun Richtung Ziellinie. Es spricht alles dafür, dass es hier gleich 30 Minuten obendrauf gibt.

Es gibt sechs Minuten obendrauf! England hat nun auf Viererkette umgestellt und will sich erstmal in die Verlängerung retten.

Sarina Wiegman regaiert sofort auf die Unterzahl und bringt Mittelfeldakteurin Chloe Kelly für Angreiferin Alessia Russo.

Melissa Borjas Pastrana geht aber nochmal an den Monitor und schaut sich die Szene an. Daraufhin nimmt sie die Verwarnung zurück und schickt Lauren James vom Feld. Rot!

Auch nach über 80 Minuten machen die Nigerianerinnen noch mächtig Dampf, rücken nach Ballgewinnen immer geschlossen nach und haben mehr vom Spiel. England kommt kaum zu Entlastung.

Das kann auch ins Auge gehen! Georgia Stanway wird 30 Meter vor dem eigenen Tor unter Druck gesetzt und spielt einen unkontrollierten hohen Rückpass zu Keeperin Mary Earps. Die muss den Ball kurz vor ihrem Tor mit der Brust runternehmen, macht das aber ganz souverän.

Nächste Chance für Nigeria! Ein Eckball von der rechten Seite findet Uchenna Kanu, die aus acht Meter rechts am Tor vorbei köpft.

Den Eckball jagt Georgia Stanway dann aber direkt ins Toraus. So wird es natürlich schwierig.

Lauren James ist auch heute eine der auffälligsten Engländerinnen und hat die meisten Abschlüsse verbucht, wird aber längst nicht so torgefährlich wie in den letzten Spielen. Jetzt tankt sich die Spielerin vom FC Chelsea mal auf dem linken Flügel durch, gibt das Leder dann im Strafraum aber her.

Mit Asisat Oshoala vom FC Barcelona kommt nun auch noch der größte Star der Nigerianerinnen ins Spiel. Das macht es für die angeschlagenen Engländerinnen vermutlich nicht einfacher.

Per Standardsituation kommen die Britinnen immerhin mal wieder zu einem Abschluss. Alex Greenwoods Flanke aus dem linken Halbfeld köpft Alessia Russo aus zehn Metern aber klar am Tor vorbei.

Toni Payne marschiert an die Grundlinie durch und holt den nächsten Eckball für Nigerias heraus, weil Millie Bright nur noch ins eigene Toraus klären kann. Diesmal kommt aber kein Abschluss zustande.

Nigeria ist gleich wieder voll da und hat schon wieder Alupech! Eine hohe Flanke von links kommt am zweiten Pfosten bei Uchenna Kanu runter, die sich in der Luft gut durchsetzt und ihren Kopfball auf die Latte platziert. Womöglich wäre Mary Earps da allerdings auch zur Stelle gewesen, wenn der Ball früher runtergekommen wäre.

Mit einem schönen Doppelpass hebeln Lucy Bronze und Georgia Stanway mal die nigerianische Abwehr aus und Bronze kann rechts in den Strafraum ziehen, legt sich den Ball dann aber viel zu weit vor und rast direkt ins Toraus.

Hemp macht auf dem linken Flügel nochmal Tempo und bringt das Leder an den Fünfer, wo Chiamaka Nnadozie aber zur Stelle ist und etwas unorthodox klärt.

England erhöht nochmal den Druck und Georgia Stanway holt die nächste Ecke heraus. Den bringt die Mittelfeldspielerin vom FC Bayern auch gleich selbst nach innen, landet aber auf einem nigerianischen Kopf. Den Nachschuss jagt Lauren James weit am Tor vorbei.

Doppelchance für Nigeria! Erst wird Rasheedat Ajibades Abschluss aus acht Metern gerade noch von Millie Bright geblockt, dann rutscht Christy Ucheibe beim Nachschuss weg und verfehlt die Kiste knapp.

Natürlich wird die Szene vom VAR geprüft. Der Kontakt ist zwar unstrittig, aber den gibt es in jeder Partie so häufig, dass man dann sehr viele Strafstöße geben müsste. Melissa Borjas Pastrana geht nun auch raus an den Monitor.

Nigeria kriegt einen englischen Eckball am eigenen Fünfer nicht ordentlich geklärt und plözlich ergibt sich die Riesenchance für Rachel Daly. Aus acht Metern schießt die englische Angreiferin aber genau auf Chiamaka Nnadozie.

Die erste gute englische Chance entsteht dann per Zufall: Nigerias Innenverteidigerin Blessing Demehin schlägt 20 Meter vor dem eigenen Tor ein Luftloch und serviert so perfekt für Alessia Russo. Die zeiht sofort ab und visiert das rechte Eck an, Chiamaka Nnadozie verkürzt aber stark den Winkel und pariert sicher.

Die Lette rettet für England! Die Lionesses scheinen von der mutigen Spielweise Nigerias völlig überrascht zu sein und laufen fast nur hinterher. Uchenna Kanu tanzt rechts im Strafraum zwei Gegenspielerinnen aus und gibt in die Mitte. Aus dem Rückraum zieht dann Ashleigh Plumptre ab und knallt die Kugel mit dem Linken krachend an den Querbalken! Wenig später versucht es die 25-Jährige nochmal aus 14 Metern und zwingt Earps zu einer starken Parade.

Die zweite Ecke der Afrikanerinnen wird schon deutlich gefährlicher! Von der rechten Seite wird der Ball auf den Elfmeterp8unkt geschlagen, wo Michelle Alozie einläuft und wuchtig aufs linke Eck köpft. Zwei Meter vor der Linie steht Alessia Russo genau richtig und köpft die Kugel raus.

Jetzt kommen auch die Super Falcons zu ihrem ersten Eckstoß, da Keeperin Mary Earps eine Flanke von Rasheedat Ajibade unnötig zur Ecke lenkt. Der Ball wäre auch so ins Toraus gegangen und es war keine Nigerianerin in der Nähe. Bestraft wird das aber nicht, denn die Engländerinnen klären am Fünfer mit vereinten Kräften und James schlägt die Kugel raus.

Der erste englische Eckball fliegt von links in den Fünfer. Nigerias Torfrau Chiamaka Nnadozie strauchelt kurz, klärt dann aber doch souverän mit einer Hand.

Die Britinnen holen gleich mal einen Freistoß heraus, den Alex Greenwood als Flanke in die Box schlägt. Gesucht wird wie fast immer Millie Bright, die aber gegen zwei Gegenspielerinnen diesmal auf verlorenem Posten steht.

Noch ein kurzer Blick auf die Aufstellungen: Beide Coaches belassen es bei einer Änderung. Bei England verdrängt Rückkehrerin Walsh Katie Zelem auf die Bank, bei Nigeria startet Ifeoma Onumonu für Asisat Oshoala (Bank).

Nigeria geht zwar als Außenseiter in diese Partie, hat in der Gruppenphase aber durchaus für Furore gesorgt und Olympiasieger Kanada hinter sich gelassen. Neben zwei Unentschieden gegen Irland und Kanada gelang den Super Falcons ein viel beachteter 3:2-Erfolg gegen die starken Co-Gastgeberinnen aus Australien. Die Nigerianerinnen, die ihr Geld größtenteils in den europäischen Topligen in Spanien und Frankreich verdienen, haben vor allem mit einem sehr physischen Spielstil und viel Tempo in der Offensive beeindruckt und werden sicher auch den Engländerinnen das Leben schwer machen.

Mit Deutschland, Kanada und Brasilien konnten gleich drei Mitfavoriten auf den Titel bei dieser WM überhaupt nicht überzeugen und mussten bereits in der Vorrunde die Segel streichen. Nicht so die amtierenden Europameisterinnen aus England. Die Lionesses marschierten ungeschlagen und mit der optimalen Ausbeute von neun Punkten durch die Gruppenphase. Vor allem beim abschließenden 6:1 gegen China überzeugte das englische Team auf ganzer Linie und untermauerte seine Stellung als Topfavorit.