Champions League Qual. 2023/2024 » 3. Round » Live commentary: PSV Eindhoven - Sturm Graz 4:1

Fast wäre der Pass durchgekommen, dann hätte Teixeira einen kurzen Weg zum gegnerischen Tor gehabt. Ramalho allerdings erneut aufmerksam, er ist dazwischen.

PSV scheint mit dem Zwischenstand nicht unzufrieden zu sein, ist in erster Linie um Kontrolle bemüht und riskiert bei eigenem Ballbesitz nicht mehr all zu viel.

Doch dann! Teixeira unterläuft ein technischer Fehler, aber er setzt sofort nach! Heber auf den langen Pfosten, PSV kann den Ball nicht nachhaltig klären. Im Rückraum kommt Horvat zum Abschluss. Knapp daneben!

Guter Konter von Sturm, Ramalho klärt die Hereingabe zur Ecke!

Die Fans im Philips Stadion sind bestens gelaunt. Sturm erweckt nicht den Eindruck, hier noch einmal gefährlich werden zu können. Ganz so zielgerichtet wie im ersten Durchgang wirkt das bei Eindhoven nicht mehr, über weite Bälle in die Tiefe entsteht aber weiterhin regelmäßig Gefahr für die schwarz-weiße Defensive.

Tooor für PSV Eindhoven, 4:1 durch Ibrahim Sangaré
Wüthrich muss zum Foul greifen, um Saibari am Durchkommen zu hindern. Freistoß für Eindhoven, vom rechten Flügel. Der wird von Veerman scharf an den kurzen Pfosten getreten. Einstudierte Variante, perfekter Kopfball von Sangare - das 4:1 für die Gastgeber!

Wieder muss Scherpen eingreifen - diesmal gegen einen Fernschuss von Johan Bakayoko!

Riesiges Glück für Sturm! Riesiges Glück! PSV zu nachlässig beim Torabschluss. Zunächst ein sensationeller langer Ball auf Bakayoko. Der Belgier lässt Dante mit einem einfachen Haken stehen, anschließend bedient er De Jong im Zentrum. Dessen Ablage landet bei Van Aanholt - der Schuss verfehlt das Ziel klar.

Sturm lässt eine gefährliche Kontersituation liegen, aber Ramalho gewinnt den entscheidenden Zweikampf. Aus österreichischer Sicht natürlich schade.

Im Zentrum wird es eng, doch PSV hat schon die passende Antwort. Veerman verschafft sich mit einem technischen Gustostückerl im Mittelfeld den nötigen Raum für eine präzise Spielverlagerung auf den rechten Flügel. Der immer gefährliche Bakayako am Ball, sein Schuss ist aber keine echte Prüfung für Sturm-Goalie Scherpen.

Recht aggressiver Beginn von Sturm Graz. Das Anlaufverhalten wurde an manchen Stellen angepasst, so positioniert sich die Viererkette gegen den Ball etwas breiter. Gazibegovic rückt auf, Affengruber sucht die Breite. Auch PSV-Torhüter Benitez wird früher unter Druck gesetzt. Sturm provoziert erste kleine Ballgewinne. Die PSV-Akteure sehen sich die neue Herangehensweise mit Interesse an, wirken aber noch nicht sonderlich gestresst.

Halbzeitfazit:

Was soll man dazu noch sagen? PSV Eindhoven dominiert den österreichischen Vizemeister in sämtlichen Belangen. Mit Ball und ohne Ball wirken die Niederländer deutlich handlungsschneller. Nach einer Standardsituation konnte Sturm kurz vor der Pause immerhin verkürzen. Ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer aus österreichischer Sicht. Mehr wohl nicht, Christian Ilzer muss seiner Mannschaft in der Pause einen neuen Plan mit auf den Weg geben.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch P. van Aanholt (PSV Eindhoven) wird nicht gegeben, Spielstand: 3:1
Wie erwartet, das war Abseits. Bakayoko hat den Ball auf Van Aanholt weitergeleitet. Sturm im Glück. Wieder schwach verteidigt, die Strafe bleibt aber aus - dank VAR.

PSV ist sowohl im Kopf als auch auf den Beinen deutlich schneller unterwegs als der österreichische Vizemeister. Die Niederländer machen ein tolles Spiel.

Sturm arbeitet viel gegen den Ball, die Bemühungen sind den Grazern nicht abzusprechen. Allerdings müssen österreichische Fans hier viele leere Meter beobachten. Bis zur Halbzeit sollten sich die Steirer wohl vorwiegend um Schadensbegrenzung bemühen.

Otar Kiteishvili ist mit Veerman zusammengeprallt. Da könnte man auch auf Freistoß für Sturm entscheiden, aus Sicht von Schiri Petrescu befindet sich aber alles im Rahmen des Erlaubten.

Im Spielaufbau findet PSV immer wieder recht simple, aber effektive Lösungen. Die langen Bälle von Innenverteidiger Ramalho sind eine gefährliche Waffe, ziehen die schwarz-weiße Defensive mühelos auseinander. Fast ohne Not können die Niederländer zahlreiche Chancen kreieren. Eine scharfe Flanke von Lang landet in den Armen von Kjell Scherpen.

Tooor für PSV Eindhoven, 2:0 durch Luuk de Jong
Klassisch ausgekontert! Affengruber verliert das Laufduell gegen Bakayoko. Der Sturm-Verteidiger behilft sich mit einer Grätsche, doch Bakayoko lupft den Ball einfach über seinen Gegenspieler. Anschließend eine Hereingabe an den ersten Pfosten. Dort nickt Luuk de Jong souverän ein.

Nächste tolle Chance für PSV! Lang spielt einen Pass in den Rückraum, Van Aanholt kommt mit viel Tempo und zieht aus rund 17 Metern Entfernung einfach mal ab. Daneben, Glück für Sturm.

Nach Ballgewinn versucht Sturm sofort vertikal umzuschalten. Häufig lässt Kiteishvili den Ball kurz tropfen, anschließend spielen je nach Situation Stankovic, Prass oder Hierländer einen Steilpass auf den schnellen Böving. Das endete bereits zweimal mit einem Abseitspfiff. Grundsätzlich ergeben sich aber Räume für Sturm, die Lage ist keinesfalls hoffnungslos.

Sturm sind leichte Probleme anzumerken. Teils lassen sich die schwarz-weißen Akteure etwas zu viel Zeit am Ball. Gegen die athletischen, frühes Pressing spielenden Niederländer ist das definitiv nicht zielführend.

Schnegg bringt den Einwurf hoch in den Strafraum. Eine Kopfballablage landet vor den Füßen von Gregory Wüthrich. Der Sturm-Abwehrchef prüft mit einer Direktabnahme die Nehmerqualitäten von PSV-Torhüter Benitez. Trotz Regen hat der Argentinier mit dem Schuss keine erkennbaren Probleme.

Erster Angriff von PSV, Prass fängt die Kugel am eigenen Strafraum ab. Anschließend ein schneller, direkter Konter von Sturm. PSV präsentiert sich in der Defensive ein bisschen wackelig, Jordan Teze rettet schließlich.

Die Mannschaften betreten das Spielfeld, gleich geht es los!

Das Schiedsrichterteam kommt heute aus Rumänien und wird vom 40-jährigen Radu Petrescu angeführt. Seit 2012 ist Petrescu FIFA-Schiedsrichter, er weist viel internationale Erfahrung auf. Schon im November 2019 leitete er ein Europacupspiel zwischen PSV Eindhoven und einer österreichischen Mannschaft. In der EL-Gruppenphase setzte sich der LASK 4:1 gegen die niederländische Werkself durch.

Werfen wir einen Blick auf Sturm Graz. Sowohl bei der Wiener Austria (3:0) als auch zuhause gegen den LASK (2:0) wurde die Null gehalten. In der Defensive wirken die Blackies außergewöhnlich stabil, die Abläufe passen.

Auch PSV ist nicht mehr dieselbe Mannschaft wie damals. Mario Götze, wechselte schon letzten Sommer zurück in die deutsche Bundesliga (Eintracht Frankfurt). Sein damaliger Trainer Roger Schmidt coacht mittlerweile höchst erfolgreich Benfica Lissabon. Dessen Nachfolger Ruud van Nistelrooy wiederum verließ den Verein bereits im Mai wieder - auf eigenen Wunsch. Mittlerweile steuert Peter Bosz die Geschicke in Eindhoven.

Bosz ist ein Trainer mit großer Vergangenheit (Ajax, Dortmund, Leverkusen,...) und einer klaren Spielidee. Als Jugendlicher war er begeisterter Sammler von Johan-Cruyff-Artefakten aller Art - Zeitungsartikel, Trikots, Fotos. Passenderweise ist seine taktische Vision dem legendären “Total Voetbal” nachempfunden. Eine 4-3-3-Formation, klare Pressingstrukturen, schnelle, direkte Kombinationen bei eigenem Ballbesitz.

“Das ist eine absolute Klassemannschaft, die in den Niederlanden um den Meistertitel spielen wird und für mich auch ganz klar in die Champions League gehört. Hoffentlich nicht in dieser Saison”, so Sturm-Trainer Christian Ilzer über den heutigen Gegner.

Der 45-Jährige weiß um die Qualitäten von PSV, zumal man bereits in der Europa-League-Gruppenphase vor zwei Jahren mit den Niederländern zu tun hatte. Das Hinspiel zuhause verlor man 1:4, im Philips-Stadion kassierte man immerhin “nur” noch zwei Gegentreffer, verlor 0:2. Ilzer schöpft dennoch Hoffnung: “Wenn wir einen Sterntag haben, dann können wir auch gegen PSV Eindhoven gewinnen.” Und auch Sportdiretor Andras Schicker ist zuversichtlich: “Ich denke, dass wir als Mannschaft mittlerweile weiter sind.”

Die Aufstellungen sind da!

Alexander Prass steht Sturm-Coach Christian Ilzer nach einer überstandenen, leichten Wadenverletzung wieder zur Verfügung. Manprit Sarkaria allerdings wird wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel noch mehrere Wochen fehlen. In der Doppelspitze vertraut das schwarz-weiße Trainerteam auf Szymon Wlodarczyk und William Böving, wie bereits beim 2:0-Erfolg gegen den LASK vergangenen Samstag.