Germany » Bundesliga 2013/2014 » 5. Round » Live commentary: Eintracht Braunschweig - 1. FC Nürnberg 1:1

Fazit:
Im Kellerduell der Bundesliga trennen sich Eintracht Braunschweig und der 1. FC Nürnberg 1:1-Unentschieden. Eine Mannschaft hat heute gezeigt, wie es möglich sein kann, in der Liga zu bleiben: Mit kompromisslosem Einsatz; mit allem Herzblut, das man hat; mit Tempo, Dampf, Emotionen und Kampf, Kampf und nochmal Kampf. Diese Mannschaft heißt Eintracht Braunschweig! Der Aufsteiger hat eine beeindruckende Leistung gezeigt und hätte dieses Spiel eigentlich gewinnen müssen! Denn was der Club aus Nürnberg zeigte, war mal wieder nicht erstligatauglich. Man muss es so knallhart sagen! Nürnberg schwamm vor der Führung munter durch die eigene Hälfte, auch mit dem 1:0 im Rücken wurde es nicht wesentlich besser. Zwar hätten die Franken direkt nach Wiederanpfiff das zweite Tor nachlegen müssen. Doch das wäre ein Hohn sondersgleichen gewesen! Am Ende verdankt es Nürnberg lediglich einem wieder ganz starken Raphael Schäfer und der mangelnden Chancenverwertung der Eintracht, dass man hier nicht klar verloren hat. Nürnberg rettet irgendwie einen Punkt, Braunschweig dagegen hat heute zwar "nur" einen Zähler geholt. Aber dieser war Gold wert, denn er wurde begleitet von ganz großer Moral und Euphorie. Das war es von der Hamburger Straße, einen schönen Abend noch!

Reichel und Caligiuri probieren es mit mächtigen Distanzschüssen. Schäfer steht im Weg. Der Keeper ist mal wieder mit Abstand bester Spieler der Nürnberger.

Im dritten Versuch können die Braunschweiger die Ecke klären.

Lieberknecht bringt für die letzten Minuten seinen etatmäßigen Kapitän. Geht da noch was für die Eintracht?

Nürnbergs Coach Wiesinger bringt den nicht gerade als Konterstürmer bekannten Tomáš Pekhart - in einer Phase, in der sein Team noch nicht einmal in die Nähe eines eigenen Offensivspiels kommt.

Freistoß für die Eintracht von der linken Eckfahne...

Das war zu optmistisch. Bellarabi probiert es aus gut und gerne 40 Metern.

Oh weia, da hat Petkovic Glück! Hloušek schlägt eine Flanke von links, die immer und immer weiter segelt. Petkovic fliegt unten durch, Ginczek ist da - aber der Winkel ist zu spitz.

Lieberknecht legt sofort nach, bringt mit Ademi einen neuen Stürmer. Die Hamburger Straße steht Kopf!

Gelbe Karte für Daniel Ginczek (1. FC Nürnberg)
Auch der Club sieht Gelb. Es trifft Daniel Ginczek, der vor der Trainerbank ziemlich heftig einsteigt.

Riesenchance für Braunschweig! Was war denn das?!? Petkovic prügelt das LEder einfach mal nach vorne. Pogatezt säbelt am Ball vorbei und urplötzlich hat Kumbela die Schusschance. Er zieht klasse volley ab, doch Schäfers Reaktion ist noch besser!

Guter Angriff der Gäste: Balitsch lässt sich links rausfallen, schafft so Platz in der Mitte. Den nutzt Kiyotake zu einem Pass auf Ginczek. Der lässt prallen für Hasebe, doch dem rutscht der Ball über den Schlappen.

Sowas darf einem Bundesligisten nicht passieren! Nürnberg hat Einwurf in der eigenen Hälfte. Der Ball wird zu Hasebe in die Zentrale geworfen, der eifach mal pennt. Kumbela ist zur Stelle, hat die Wiese vor sich und könnte sogar links noch Bellarabi mitnehmen. Er versucht es aber selbst. Deutlich drüber.

Der Club kommt mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine und das tut diesem Spiel richtig gut. Es geht rauf und runter.

Was für ein Hieb! Braunschweigs Abwehr gerät bei der Ecke durcheinander, der Ball kullert aus dem Strafraum. Aus dem Hintergrund kommt Plattenhardt und knallt einen mächtigen Hammer raus. Petkovic zeigt eine klasse Reaktion!

Gelbe Karte für Benjamin Kessel (Eintracht Braunschweig)
Gut gesehen vom Schiedsrichter! Kessel schiebt Ginczek in Bičakčić rein. Der verletzt sich dabei, aber Gelb gibt es völlig zu Recht für Kessel. Und der Club hat eine sehr gute Freistoßposition 24 Meter halblinks vor dem Tor.

Nürnberg muss das 0:2 machen! Was für ein Paukenschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit! Keine 20 Sekunden sind gespielt, da ist Ginczek auf und davon. Petkovic kommt raus, ist schon unten und Ginczek legt das Leder an ihm vorbei - und am leeren Tor!

Halbzeitfazit:
Braunschweig war 28 Minuten lang die in allen Belangen bessere Mannschaft. Zu Beginn hatte die Eintracht Chancen im Minutentakt, stellte den Club schon an dessen eigenem Strafraum. Doch die Franken hielten ihren Kasten mit Glück und Verstand sauber und brauchten dann nur eine einzige Aktion, um in Führung zu gehen. Bei der blieb es dann allerdings auch. Die Gastgeber können sich nichts vorwerfen, sie müssen im Grunde nur genauso weiterspielen - und vorne konsequenter werden. Nürnberg dagegen kann lediglich mit dem Ergebnis zufrieden sein, alles andere bedarf deutlicher Korrekturen. Für den Club spricht die Führung und die Tatsache, dass Braunschweig in den ersten 45 Minuten bereits viel Energie verschleudert haben dürfte. Man darf gespannt sein, wie es hier weiter geht. Bis gleich.

Es wird vogelwild! Die Ecke kommt ans lange Eck, kein Nürnberger kann eingreifen. Dann probiert es erst Kumbela, danach scheitert Doğan mit dem Nachschuss. Der Club klärt irgendwie und rettet sich in die Pause!

Eine Minute vor der Pause bekommt auch die Eintrcht nochmal eine Chance aus dem ruhenden Ball. Freistoß von der rechten Seite.

Versuchten es die Gastgeber zu Beginn noch mit halbhohen Hereingaben, werden es nun immer öfter Flanken auf Kopfhöhe - wo sie den fränkischen Riesen um Nilsson und Pogatetz schlicht unterlegen sind. So wird es nichts für die Eintracht!

Was will man den Gastgebern vorwerfen? Sie hatten alles im Griff, waren die in allen Belangen bessere Mannschaft. Und spielen weiter munter nach vorne. Doch was hilft es, wenn man vorne nicht trifft und hinten durch eine gute Aktion des Gegners einen reinbekommt?

Die Chance für die Gastgeber, sich zurück zu melden: Freistoß aus 28 Metern zentraler Position.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 0:1 durch Adam Hloušek
Das Spiel steht auf dem Kopf! Und wie leicht das ging! Chandler wird zum allerersten Mal auf rechts die Linie runter geschickt. Er hebt den Kopf, sieht Ginczek auf den kurzen Pfosten und Hloušek aufs lange Eck starten und flankt rein. Der Ball rutscht durch zum Tschechen, der schneller als Kessel ist und das Leder an Petkovic vorbei ins Tor bugsiert. Ausgerechnet Hloušek, werden sie in Franken sagen! Nürnberg eiskalt, Braunschweig völlig unverdient hinten.

Vom Einwurf bis zum Ballverlust waren es zwei Ballkontakte und ungefähr drei Sekunden. Viel mehr muss man über das Nürnberger Spiel nicht sagen.

Die Gäste! Sie haben angegriffen! Hloušek wird links geschickt, erwischt den Ball vor der Torauslinie. Doch seine Hereingabe landet beim Gegner. Eigentlich nicht erwähnenswert, aber man kann ja nicht nur über eine Mannschaft schreiben.

Das Durchschnaufen dauert aber nicht wirklich lange. Bellarabi attackiert auf seiner linken Seite immer wieder die Gegenspieler und zwingt sie zu Fehlern. Nächste Ecke für die Eintracht...

Erste gute Gelegenheit für die Gäste! Da haben die Gastgeber gepennt! Pogatetz schlägt einen ganz weiten Ball aus der eigenen Abwehr in die Spitze, wo Kiyotake nicht im Abseits steht. Der Japaner pflückt das Leder an der Strafraumgrenze technisch perfekt runter, vermasselt dann aber den Abschluss. Da war mehr drin! Ist Nürnberg nun endlich im Spiel?

Die Ecke verpufft in der Nürnberger Defensive.

Erste Torannäherung der Gäste: Die Ecke kommt an den kurzen Pfosten, wo Drmić den Kopfball ansetzen kann. Aber er köpft ins Aus.

Vielleicht meldet sich der Club ja jetzt an. Freistoß aus dem linken Mittelfeld...

Die ersten Minuten gehören eindeutig den Gastgebern. Zwei gute Chancen hatten sie schon, dazu pressen sie bei Ballbesitz Nürnberg bereits am gegnerischen 16er. Durchzuhalten ist das sicher nicht, doch der Club wirkt momentan mächtig verunsichert.

Erste Chance für Braunschweig! Das geht ja munter los! Nur 50 Sekunden braucht die Eintracht, um erstmals gefährlich über rechts durchzukommen. Elabdellaoui spritzt in der Mitte in die Flanke, kann das Leder jedoch nicht aufs Tor lenken.

Dass es so nicht weiter geht, immerhin darin sind sich beide Teams einig. Daher tut sich auch was in der Startelf der Eintracht: Marjan Petkovic wird im Tor beginnen, für Daniel Davari bleibt nur die Bank. Zudem lässt Lieberknecht Damir Vrančić und Simeon Jackson draußen. Weht tut den Braunschweigern aber vor allem der Ausfall von Jan Hochscheidt, der sich einen Muskelbündelriss zuzog. Omar Elabdellaoui, Marco Caligiuri und Mirko Boland dürfen sich heute von Beginn an beweisen.

Dass der Ex-Wolfsburger heute schon von Beginn an spielt, verwundert daher nicht wirklich. Dafür überrascht Nürnbergs Coach Michael Wiesinger mit einer anderen Personalie: Der lange, lange Zeit verletzte Tscheche Adam Hloušek wird sein Comeback von Beginn an geben. Sein letztes Pflichtspiel hat er am 31. März 2012 bestritten. Es ist ein Experiment des Trainergespanns, dem ein Anderer zum Opfer fällt: Offensivspieler Róbert Mak ist nicht einmal im Kader.

Etwas andere Voraussetzungen glaubte man vor der Saison beim Club aus Nürnberg zu haben - was sich nach dem bisherigen Saisonverlauf als nicht wirklich zutreffend erwies. Der Club offenbarte wie schon in den Jahren zuvor eklatante Schwächen im Offensivspiel. Hinzu kamen Wackler in der Defensive und eine große Unwucht im Mittelfeld.

Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht war vor dem Spiel denn auch bemüht, den Druck etwas abzulassen. Sein Spieler dürften auch weiterhin Fehler machen, ließ er verlauten. Sie dürften nur eines nicht machen: Aufhören, an sich zu glauben und Mut zu zeigen.

Es ist erst der fünfte Spieltag, doch schon jetzt steht für beide Teams ein absolutes Kellerduell an. Der 1. FC Nürnberg reist mit zwei mageren Pünktchen im Gepäck an die Hamburger Straße und droht heute den Katastrophenstart in die Saison perfekt zu machen. Doch damit ist der Club nicht alleine. Die Eintracht kommt nach vier Niederlagen zum Einstand nämlich auf genau null Punkte.